Lockerungen in Offenburgs Partnerstadt Olsztyn in Sichtweite

In Olsztyn ist der Ausstiegsplan in Kraft getreten

In Offenburgs Partnerstadt Olsztyn werden Mundschutzmasken direkt an der Haustür der Einwohner abgeliefert. Das berichtet Katarzyna Winter aus ihrem Heimatort in Polen. Die Stadtverwaltung habe 250000 Mundschutzmasken bestellt, und auch an Bewohner der nächstgelegenen Gemeinden verteilt. Denn seit dem 16. April ist das Tragen eines Mundschutzes Vorschrift in Polen.

Nach dem Desinfizieren der Hände müssen laut Katarzyna Winter Handschuhe getragen werden. Insgesamt sind in Polen bis vergangenen Mittwoch rund 10 000 Menschen infiziert und davon rund 400 gestorben.

Die Kommunen haben sich darauf eingestellt, dringende Fragen zu beantworten: „Im Rathaus wurde ein spezielles Hilfe-und Interventionstelefon eingeführt“, so Katarzyna Winter. Die Mitarbeitenden des Rathauses helfen den mehr als 600 000 Einwohnern der Stadt Olsztyn, die früher einmal Allenstein hieß, bei der Bewältigung der dringendsten Angelegenheiten. Die Gemeinde habe einen Schutzschirm für die Unternehmen vor Ort aufgespannt, um wirtschaftliche Härten zu mildern. Alles werde natürlich per Telefon oder Internet erledigt, einige Mitarbeiter haben sich ein Homeoffice eingerichtet, andere nehmen ihren Dienst im Rathaus wahr, das gleichwohl für den Publikumsverkehr geschlossen ist.

Wie in Deutschland, dürfen Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken geöffnet haben, Baumärkte sind unter der Woche geöffnet, am Wochenende geschlossen. Abgesperrt sind derzeit noch Spielplätze, Strände, Parkanlagen und alle Forstgebiete – doch hier sind Lockerungen in Sicht. Geschlossen sind zwar auch die Hotels, aber in Kirchen dürfen sich anders als bei uns bis zu fünf Personen aufhalten. Es gilt wie überall einen Abstand von zwei Metern einzuhalten.

In Polen ist der Ausstiegsplan bereits in Kraft getreten: Seit 19. April haben Geschäfte, Friseure und Kinos großenteils wieder geöffnet; demnächst werden die Schulen wieder ihren Lernbetrieb aufnehmen. Die Grenze zu Deutschland wird voraussichtlich Anfang Mai wieder geöffnet werden. Nach Rücksprache mit Experten wurden die Termine für die Abschlussprüfungen und für die Achtklässler von Ende Mai auf Ende Juni verschoben.

Für die Seniorinnen und Senioren wurde auch in Olsztyn besondere Hilfe organisiert, Einkäufe, warme Mahlzeiten und dringende Besorgungen werden geliefert. „Gemeinsam werden wir die Reichweite des Coronavirus begrenzen“, schreibt Katarzyna Winter und schließt: „Wir grüßen die Offenburger, wir halten zusammen in dieser Krise und wir hoffen, dass die Epidemie langsam zu Ende ist. Alles Gute nach Offenburg, bleiben Sie gesund.“