TBO sorgen für Keimfreiheit

Wiedereröffnung der Schulen: Reinigungskräfte machen nicht nur sauber, sondern desinfizieren die Räume täglich

Wenn am Montag für rund 1000 Schülerinnen und Schüler die Schule wieder losgeht, wird auch auf die Reinigungskräfte der Technischen Betriebe Offenburg (TBO) mehr Arbeit zukommen: Nach jedem Schultag werden die Räume nicht nur gesäubert, sondern auch desinfiziert. In den vergangenen Wochen wurden 140 Mitarbeiterinnen extra dafür geschult.

Jessica Kotthaus ist nicht nur stellvertretende Abteilungsleiterin Gebäudereinigung. Sie hat sich nach ihrem Meister zur Desinfektorin ausbilden lassen: „Das hat mich interessiert“, sagt die 33-Jährige. Normalerweise werden Fachleute wie sie vor allem in Krankenhäusern benötigt. In Corona-Zeiten wird Keimfreiheit aber auch in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen notwendig. Dank ihrer Zusatzqualifikation konnte Kotthaus ihre Mitarbeiterinnen entsprechend vorbereiten. In nächster Zeit steht nach jeder Reinigung ein zweiter Durchgang an, dann mit Desinfektionsmitteln. Diese müssen richtig angesetzt und dosiert werden – und beim Auftragen der chemischen Lösung muss darauf geachtet werden, dass der Untergrund vollflächig benetzt wird. Immer nach Unterrichtsende wird die Putzkolonne in Aktion treten, es soll vermieden werden, dass die Reinigungskräfte mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt treten. Daher verschiebt sich für die Damen der Arbeitsbeginn auf den Nachmittag. „Das ist zwar etwas umständlicher und nicht der gewohnte Ablauf“, so Kotthaus – aber unterm Strich ist das gesamte Team froh, dass es endlich wieder losgeht: „Es ziehen alle mit.“ Lange hält die Keimfreiheit nicht an, erklärt Kotthaus. Aber durch die Desinfektion kann die Ansteckungskette einmal pro Tag unterbrochen werden. „Wir versuchen, sehr sparsam mit den Mitteln umzugehen.“ Auch Schutzmasken werden den Reinigungskräften zur Verfügung gestellt – auf freiwilliger Basis. Außerdem wird besonders sorgfältig darauf geachtet, dass die Papierhandtücher und die Seifenspender immer aufgefüllt sind. Die Stadt stellt zusätzlich Desinfektionsständer bereit.

Ein Sechstel der insgesamt 5906 Offenburger Schülerinnen und Schüler wird am Montag in den etwas anderen Schulalltag zurückkehren – in kleinere Klassen und mehr Abstand zwischen den einzelnen Tischen. Die Sekretariate werden mit einem sogenannten „Spuckschutz“ versehen. Es sind die Abschluss- und Vorbereitungsklassen der Eichendorff-Gesamtschule, der Astrid-Lindgren-Schule, der Waldbachschule, der Theodor-Heuss-Realschule, der Erich-Kästner-Realschule, der Sommerfeldschule sowie der drei Gymnasien Schiller, Grimmels und Oken.

Der städtische Abteilungsleiter Schulen, Klaus Keller, spricht von einer großen Herausforderung, wobei er es begrüße, „dass sich wieder etwas regt“. In seiner 24-jährigen Amtszeit habe er so etwas noch nicht erlebt. Offiziell wird er am 1. September in den Ruhestand gehen. Keller räumt ein: „Meinen Abschied von der Verwaltung habe ich mir etwas anders vorgestellt.“